Schüleraustausch mit Rovaniemi (Finnland)

Der Schüleraustausch zwischen dem Goethe-Gymnasium und dem Lukio Rovaniemi ist ein wichtiger Faktor in der Städtepartnerschaft zwischen Kassel und Rovaniemi. Er ist ein kontinuierlicher Jugendaustausch zwischen beiden Partnerstädten und lehrt die Schülerinnen und Schüler den unmittelbaren Wert freundschaftlicher europäischer und internationaler Beziehungen. Impressionen gibt es hier.

Anmeldung

Interessierte Schülerinnen und Schüler melden sich bei Herrn Kräbs oder Herrn Bollmann und erhalten dort nähere Informationen.

Zeitraum

Unsere Schülerinnen und Schüler fahren jeweils im Februar bei 20 Grad Minus nach Rovaniemi.

Kosten

Hin- und Rückfahrt mit Begleitung: Es entstehen voraussichtlich Kosten in Höhe von 350 € (Zug/Flugzeug).

Reisebericht 2019

Schüleraustauschfahrt nach Rovaniemi/Finnland (06.02. – 16.02.2019)

Der Schüleraustausch zwischen dem Goethe-Gymnasium und dem Lukio Rovaniemi ist ein wichtiger Faktor in der Städtepartnerschaft zwischen Kassel und Rovaniemi. Er ist der einzige kontinuierliche Jugendaustausch zwischen beiden Partnerstädten und lehrt die Schülerinnen und Schüler den unmittelbaren Wert freundschaftlicher europäischer und internationaler Beziehungen. Er ist damit ein wichtiger Beitrag zur Demokratie-Erziehung.

Das alltägliche Leben (familiär, schulisch, sozial) im nordhessischen Kassel unterscheidet sich fundamental vom Leben in Lappland am Polarkreis. Der geographische Aspekt ist das eine Moment. Die Schüler erleben mit der bevölkerungsarmen nordfinnischen Landschaft, in denen, gerade im Besuchsmonat Februar Temperaturen von minus 20 Grad normal sind, eine völlig andere Lebenswirklichkeit. Diese andere Lebenswirklichkeit ist eng verknüpft mit der samischen Kultur. Die Lerngruppe erlebt durch die Unterbringung in finnischen Familien eine Kultur bzw. eine Nähe zur lappländischen Kultur, die einzigartig ist und viel über das Leben und sogar über das Überleben nördlich des Polarkreises ermöglicht. Die unmittelbare Anschauung im familiären Kontext trägt zu einem vertieften Verständnis kultureller Besonderheiten im Vergleich zu erlebbaren Kontexten in Deutschland bei.

Unterstützt wird dieses Erlebnis durch den Besuch des weltweit berühmten Museums „Arktikum“, das auf die geschichtlichen, sozialen und klimatischen Besonderheiten der nördlichen Hemisphäre erzählt. Die digitale Ausstattung des Museums und seine virtuellen Möglichkeiten lassen den unmittelbaren lebensweltlichen Bezug vor Ort erforschen und nachvollziehen. Beim Verlassen des Museums verlässt man nicht den Lernort, sondern taucht stattdessen unmittelbar in ihn ein.

Die Kommunikation findet in englischer Sprache statt. Sie ist die einzige Möglichkeit, miteinander vor Ort zu kommunizieren, da nur wenige Schülerinnen und Schüler Anfängerkenntnisse im Fach Deutsch haben. Dass Englisch auf diese Art als „Verkehrssprache“ im Umgang mit Freunden, Lehrkräften, Museen und Geschäften erlebt wird, das bisher Gelernte also eingesetzt, überprüft und erweitert wird, ist ein hoher Wert im Rahmen dieses Austauschs.

Die Schülerinnen und Schüler nehmen teil am Unterricht. Das Erlebnis des finnischen Schulsystems, der Einblick in eine andere Organisation von Unterricht, nicht zuletzt auch die Begegnung mit einem weitestgehend digitalisierten Unterricht sowie differenzierte Stundenplänen innerhalb heterogener Lerngruppen öffnet den Blick auf eine andere Qualität von Unterricht und Unterrichtsentwicklung.

Die Reisegruppe traf sich auf Einladung des Bürgermeisters zu einem Austausch mit hohen kommunalen Persönlichkeiten im Rathaus. Diese Begegnung beeindruckte die Schülerinnen und Schüler nachhaltig, weil sie die politische Dimension dieses Treffen erlebten. Nach dem  Vortrag des Bürgermeisters über den Wert des Schüleraustauschs aus kommunaler und finnischer Perspektive, führte die Diskussion mit ihm darüber zu einem sehr intensiven Austausch im Sinne des politischen Dialogs über Verständigung und Wertschätzung internationaler Begegnungen.

Am Ende der zehntägigen Austauschfahrt hat sich der Blick der Schülerinnen und Schüler auf das Land Finnland, seine Menschen, seine Gesellschaft und seine Institutionen stark verändert. Die Jugendlichen gehen bereichert mit neuen Erfahrungen in ihre vertraute Umgebung zurück, in der sie nun die gewonnenen Perspektiven und Kompetenzen teilen, mitteilen und verknüpfen können. Letztlich profitieren die Freunde in den Lerngruppen und die gesamte Schulgemeinde ebenfalls von der Schulaustauschfahrt der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.

Der Völker verbindende Aspekt einer solchen Begegnung ist letztlich eine Erziehung zum Frieden und zur Toleranz, die in dieser Ganzheitlichkeit und Unmittelbarkeit nur durch eine Besuchskultur im Rahmen eines Schüleraustauschs erfahrbar gemacht und vermittelt werden kann.

Das goeth noch so ab: