Berlin/Kassel. Politik und Geschichte einmal selbst erfahrbar machen – das war das Ziel der zweitägigen Berlin-Exkursion der beiden Politik- und Wirtschafts-Leistungskurse des Goethe-Gymnasiums Kassel. Vom 5. bis 7. November 2025 erlebten rund 30 Schülerinnen und Schüler die politischen Institutionen und historischen Schauplätze der Hauptstadt auf ganz eigene Art – mit selbst gestalteten Audioguides, intensiven Diskussionen und Begegnungen im Bundestag.
Nach der Anreise begann der erste Tag mit einem Besuch im Jüdischen Museum Berlin, wo eine Führung durch die Dauerausstellung eindrucksvoll verdeutlichte, wie eng Geschichte, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verknüpft sind. „Es war etwas völlig anderes, Geschichte nicht nur zu lesen, sondern sie räumlich und emotional zu erleben“, erzählte eine Schülerin nach dem Rundgang.
Am Nachmittag besuchten die Jugendlichen eine Plenarsitzung im Deutschen Bundestag und kamen anschließend mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Daniel Bettermann ins Gespräch. Diskutiert wurden aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie die Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz für die Zukunft von Arbeit und Demokratie. „Besonders spannend war, wie ernst unsere Fragen genommen wurden – man merkt, dass politische Diskussion auch auf Augenhöhe funktionieren kann“, berichtete ein Schüler im Anschluss.
Ein besonderes Highlight bildete am zweiten Tag der selbst erstellte Audiowalk durch das Regierungsviertel, den die Schülerinnen und Schüler eigenständig vorbereitet hatten. Der Rundgang führte vom Brandenburger Tor über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und den Bundesrat bis hin zum Checkpoint Charlie. An jeder Station präsentierten die Jugendlichen über ihre Audioguides historische und politische Hintergründe, die sie zuvor recherchiert, eingesprochen und zu einem abwechslungsreichen Hörerlebnis gestaltet hatten.
Die begleitenden Lehrkräfte lobten die Eigeninitiative und inhaltliche Tiefe der Beiträge. „Gerade durch die selbstständige Gestaltung konnten die Schülerinnen und Schüler Politik aktiv erfahrbar machen“, hieß es von einer Lehrkraft.
Nach zwei intensiven Tagen kehrte die Gruppe am Freitagabend zurück nach Kassel – mit vielen neuen Eindrücken, gestärktem politischen Bewusstsein und dem Gefühl, Berlin auf eine ganz eigene Weise erlebt zu haben.




